Erinnerungen unserer "50er" im Jahre 2008
... ein halbes Jahrhundert im Dienste der Allgemeinheit
Stellvertretend für alle Mitglieder, die schon seit den 40ern bzw. 50ern aktiv bei der Feuerwehr tätig sind, möchten wir hier einige Erinnerungen von 3 Kameraden veröffentlichen, die zusammen auf 161 Jahre aktive Mitgliedschaft in der FF Oftering kommen.
Veranstaltungen: Ab 50er Jahren gab es immer im Juli ein eintägiges Waldfest an der Haltestelle in Oftering im Gmeiner Holz (heutiger Spielplatz des Gasthauses zur Haltestelle). Damals schon konnten jedes Jahr hunderte Besucher begrüßt werden. Beim Wagenhuber (ehem. Haus neben GH Haltestelle) wurde eine Fahrradwache gestellt, damit die Fahrräder der Gäste auch beim Ende der Veranstaltung noch da waren. Weiters gab es ebenfalls beim GH Haltestelle ein Maibaumaufstellen mit Maibaumkraxeln. Im Winter wurde in der Spat-Wiesn ein Pferdeschlittenrennen in den 50ern veranstaltet. Bis 1969 wurden außerdem Feuerwehrbälle im GH Hochmayr veranstaltet, dann in der neu gebauten Mehrzweckhalle Maskenbälle.
Einsätze: Der Einsatz beim Mayr z‘Edt am 1.5.1974 war die letzte Einsatzfahrt des Mercedes TLF. Durch einen Wasserpumpenschaden blieb der Wagen beim Kranlzmoar liegen. Aus dem Löschwassertank wurde Wasser in den Kühler gefüllt und die Rückfahrt ins Zeughaus angetreten.
Einen Winter brannte es bei Mayr z‘Jebenstein. Durch die extrem niedrigen Temperaturen froren die Schläuche ein. Mittels eines Holzwagens wurden die gefrorenen Schläuche der FF Oftering zurückgefahren um beim Spat im Stall zum auftauen gebracht! Heute absolut unvorstellbar: Bei einer Einsatzfahrt zu einem Brand in Trindorf musste die Feuerwehr trotz Blaulicht und Folgetonhorn minutenlang am Bahnübergang an der Haltestelle warten, bis der Schrankenwärter die Straße wieder freigab.
Weiters war es bei einem 2. Brand in Trindorf wieder so kalt, dass Feuerwehrfahrzeuge umliegender Feuerwehren schon bei der Anfahrt liegen blieben, weil der Diesel ausflockte. Dann gefror an manchen Tankwagen die Leitung vom Wassertank zur Pumpe, was die Fahrzeuge ebenfalls außer Gefecht setzte. Zu einem vermeintlichen Großbrand rückten die Kameraden nach Hausleiten zum Rohrer aus. Nach der Anfahrt stellte sich jedoch heraus, dass der Anrufer nur das beim Rohrer veranstaltete Sonnwendfeuer sah.
Einhellig war die abschließende Meinung, dass die psychologische Bewältigung tragischer Einsätze damals nur durch die starke Kameradschaft möglich war – die Kameraden waren die ersten Ansprechpartner und mussten auch Psychologe sein. Professionell organisierte Hilfe, wie sie heute angeboten wird, war damals unvorstellbar.