10.03.2011: Bezirkstagung Linz-Land in Enns

Nicht nur die einzelnen Feuerwehren ziehen bei Jahresvollversammlungen Bilanz über das abgelaufene Jahr, bei der Bezirkstagung erfolgt der Rückblick für den gesamten Bezirk Linz-Land. Gemeinsam mit Kameraden der FF Freiling und Fr. Bürgermeisterin Ulli Tauber haben auch 3 Ofteringer Kameraden an der Veranstaltung teilgenommen.

In Summe haben die Feuerwehrmitglieder des Bezirkes Linz-Land 2010 für den Einsatzdienst, Ausbildung und Verwaltungsaufgaben 252.912 Stunden aufgewendet. Umgerechnet ergibt das pro aktivem Feuerwehrmitglied durchschnittlich 124 Stunden oder 3 Arbeits-/Urlaubswochen, die für die Allgemeinheit unentgeltlich geleistet wurden.

In den Ausführungen zur Bilanz des Vorjahres ging Bezirksfeuerwehrkommandant Wolfgang Lehner auf das diesjährige „Jahr des Ehrenamtes“ ein: „Die Feuerwehren sind ein sehr wichtiger Teil unserer Gesellschaft und wir sind der Meinung, dass man uns diese Bedeutung auch zugestehen muss“, sagt Lehner und fordert ein klares, nachhaltiges Bekenntnis der Politik zu den Feuerwehren: „Wir brauchen keine Sonntagsreden und Dankeschön-Inseratenserien, wenn wir auf der anderen Seite kaputt gespart werden, weil die Politik und Behörden Einsparungspotenzial bei uns orten.“ Dort wo es Doppelgleisigkeiten und unnötige Mehrausgaben gibt, ist auch Lehner dafür, diese zu vermeiden, generell müsse sich die öffentliche Hand aber bewusst sein, dass es das gleiche Sicherheitsniveau um weniger Geld nicht geben werde.

Dem Bezirk Linz-Land sagen die Experten in den kommenden Jahren das höchste Wirtschaftswachstum und den stärksten Bevölkerungszuwachs voraus. Ein Umdenken wird mancherorts auch notwendig sein, wenn es angesichts dieser Entwicklung um die Zukunft der Feuerwehren geht: „Oft wird vorausschauend in neue Wohnungen und neue Betriebsbaugebiete investiert. Dass die dafür notwendige Infrastruktur, vom Wasser- bis zum Kanalanschluss, Kindergarten- und Schulplätzen geschaffen wird, ist eine Selbstverständlichkeit – auf die Sicherheit, für die letztlich die Feuerwehr verantwortlich gemacht wird, darf nicht vergessen werden“, mahnt Lehner. Die Investitionen in die Sicherheit seien im Normalfall überschaubar und würden keinesfalls das oft erblickte „Einsparungspotenzial“ bieten, um die maroden Kassen der öffentlichen Hand zu entlasten.
„Die öffentliche Hand muss auch mit guten Beispiel vorangehen, wenn es um Dienstfreistellung von Feuerwehrmitgliedern während des Tages geht“, fordert Lehner ein weiteres Entgegenkommen der Gemeinden und Institutionen. „Es kann nicht sein, dass nur die Wirtschaft die Belastung der Tagesalarmsicherheit durch die Freistellung von Mitarbeitern trägt, hier muss die Politik die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen“, fordert der Bezirks-Feuerwehrkommandant.

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Bezirksfeuerwehrkommando Linz-Land

Bilder:

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